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Einzahlungen auf Vertrauen

Mit dem Vertrauen ist es ähnlich wie mit einem Bankkonto. Ich kann darauf Einzahlungen machen oder ich kann es belasten. Der langfristige Kontostand auf der ‚Haben‘-Seite entscheidet letzten Endes über meine Vertrauenswürdigkeit als Leiter.

Wie sehen Einzahlungen aus?

  1. Beständigkeit – Bleibe ich mir treu in kritischen Situationen? 
  2. Verlässlichkeit – Können sich andere 100% auf mein Wort verlassen? Sage ich was ich tue und tue ich was ich sage?
  3. Offenheit – stehe ich zu meinen Fehlern? gebe ich meine Schwächen zu?
  4. Leistungsbereitschaft – meine Leute wollen sehen und erleben, dass ich mich in sie, in die Vision, die Werte und die Ziele investiere.

Wenn das Team nicht mitmacht

Als Leiter scheinbar alles menschenmögliche getan, versucht zu motivieren, nachgehakt und nachgefragt und trotzdem scheinen meine Mitarbeiter nicht im geringsten auf meine doch so intensiven und gut gemeinten Aktionen zu reagieren. 

Damit ist Frust im Leben als Leiter programmiert und am Liebsten würde man diesen undankbaren Mitarbeitern mal so richtig die Meinung sagen. Verdient hätten sie es, …..oder?

Oder liegt das Problem etwa doch bei mir?

Habe ich meine Führungsrollen wirklich ernst genommen? 

Habe ich meine Mitarbeiter frühzeitig eingebunden, sie mit allen notwendigen Informationen versorgt?

Habe ich die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen geschaffen, damit meine Mitarbeiter Ihre Aufgabe wirklich machen können?

Habe ich Hindernisse aus dem Weg geräumt und meine Anforderungen richtig kommuniziert?

Habe ich meinen Mitarbeitern im Vorfeld wirklich gedient?

Vielleicht sollte ich mir diese Fragen stellen und mir klarmachen, ob es vielleicht mein eigenes Thema ist, wenn das Team nicht mitmacht.

Vision verstanden?

Ich frage mich, warum so oft nach dem Vermitteln einer Vision für ein Unternehmen oder eine Organisation so wenig passiert?

Warum ist so oft keine Begeisterung, Energie, Aufbruchstimmung oder Leidenschaft bei den Mitarbeitern zu spüren?

Einer der Gründe liegt sicher an der Art und Weise wie die Vision vermittelt wurde. 

Es liegt aber sicher auch daran, wieviel ich als Leiter bereit bin, immer wieder in diese Vision zu investieren. Meine Mitarbeiter müssen mir abspüren, dass ich Eigentümer dieser Vision bin und ich alles daran setzen werde (egal was kommt) damit sie Wirklichkeit werden kann.

Wenn ich merke, dass meine Mitarbeiter dauerhaft darüber reden und Eigeninitiative aufbringen, die  Vision voranzubringen, haben sie diese verinnerlicht.

Dann ist es meine Aufgabe die Fortschritte mit den Mitarbeitern zu feiern und die Vision immer neu zu vermitteln, damit sie eines Tages Wirklichkeit wird.

Stärken (und deren Schwächen)

Ich habe vor ein paar Monaten eine Analyse zu meinen natürlichen Stärken gemacht. Die Ergebnisse daraus empfinde ich aus folgenden Gründen immer wieder sehr hilfreich:

  • Selbst-Reflektion: ich verstehe warum mir manches leicht fällt und anderes überhaupt nicht mein Ding ist,
  • erkennen, in welchen Bereichen ich durch andere Menschen in meinem persönlichen und/oder beruflichen Umfeld Ergänzung brauche,
  • zu akzeptieren, ich muss als Leiter nicht alles können – ich weiß um meine Schwächen und lasse in diesen Punkten andere ran, die dies viel besser können,
  • zu wissen, dass jede Stärke bei extremer Ausprägung für mich selbst, andere, das Team, die Organisation zur Schwäche oder sogar zur Bruchstelle werden kann.

Team-Leitung – Traum oder Alptraum

Folgende Fehlfunktionen können dazu führen, dass ein Team nicht funktioniert:

  1. fehlendes Vertrauen unter den Team-Mitglieder / je höher das Vertrauensdefizit desto schneller geht ein Team kaputt; als Leiter muss ich vorausgehen und bereit sein, mich verwundbar zu machen
  2. fehlende Konfliktfähigkeit / alle im Team müssen ihre Meinung offen äußern können 
  3. fehlendes Commitment / um dies zu vermeiden muss jedes Team-Mitglied die Möglichkeit gehabt haben gehört zu werden; dann wird sie/er die Entscheidungen auch mittragen
  4. falsche Verwendung von Rechenschaft / als Leiter muss ich offen und aufrichtig mit meinen Team-Mitgliedern umgehen; Voraussetzung für richtigen Umgang mit Rechenschaft: das Commitment zu einer Entscheidung liegt vor
  5. Ergebnisse geringschätzen / als Leiter muss ich die gemeinsamen Ergebnisse im Blick haben; es geht nicht um mich, sondern um die Vision

Kommunikation – Empfänger entscheidet

Jemand hat mal gesagt: ‚Kommunikation findet beim Empfänger statt‘. Auch wenn das rein sachlich nicht ganz stimmt (denn ohne Sender auch keine Kommunikation), ist es letzten Endes entscheidend was der Empfänger aus den erhaltenen Informationen versteht, interpretiert und welche Entscheidungen er daraus ableitet.

Kommunikation (verbal, nonverbal, paraverbal) ist für einen Leiter etwas Elementares und da man im Wachzustand immer kommuniziert, sollte man als Leiter, Vorbild und Coach sehr sorgfältig mit allen Kommunikationskanälen und -inhalten umgehen. 

Hierbei muss ich mir im Vorfeld sehr genau überlegen, wie meine Information und die Art der Vermittlung bei dem/den Empfänger/n ankommt und welche Auswirkungen das haben könnte. Wenn ich mir über die Folgen nicht im Klaren bin, gilt wohl auch hier eher ‚weniger ist mehr‘. 

Evtl. ist es hilfreich. die vorbereitete Kommunikation von einer neutralen Person einmal vorab ‚lesen‘ und sich ein Feedback hierzu geben zu lassen.

Der Empfänger (Kunde, Team, Kollege, Mitarbeiter, …) entscheidet – wie er das tut, hängt davon ab, wie verantwortungsbewusst ich als Leiter mit Kommunikation umgehe.